"Magische Spiele" by Gerhard Stäbler @ Klangkunst Trier
Jun
10
8:00 PM20:00

"Magische Spiele" by Gerhard Stäbler @ Klangkunst Trier

Mabel Yu-ting Huang - Klavier
Jana Luksts - Klavier
Magdalena Cerezo - Klavier
Miharu Ogura - Klavier

Bernd Bleffert - Klanginstallation

Zur Vorgeschichte des Klavier-Projekts:

Für das Jahr 2000 wurde Gerhard Stäbler vom Festival TUCHFÜHLUNG in Langenberg (Rhld) eingeladen, ein Projekt auf einem ehemaligen Friedhof installierten für 113 Flügel zu realisieren, deren Ableben mit seiner Komposition:; "kalt·erhitzt" begleitet wurde: Im Mai 2000 „erblühte“ ihr von Chor- und Blasensemble begleiteter, fast vollständiger Klang noch unter Pianistenhänden, im Juni ermattete ihr Klang unter dem Einfluss von Wetter zu Holz- und Metallgeräuschen und im Juli wurden sie, von Tanz begleitet, teilweise dem Feuer übergeben.

20 Jahre danach, begann er dieses Projekt mit 17 vorwiegend alten Tafelklavieren aus der Sammlung Thomas Rath in Kombination mit neuen Flügeln weiter zu denken. Ziel war es, ein mehrteiliges Kompositionsprojekt zu entwickeln, das die musikalischen Aspekte der Instrumente im Kontext einer räumlichen Installation in Konzerten unterschiedlicher Besetzung umfassend wahrnehmbar macht.

Uraufführung:

Die Uraufführung von MAGISCHE SPIELE findet nun in einer für 4 Klaviere bearbeiteten Fassung in der Pauluskirche / Trier statt. Im Sinne der Möglichkeiten dieses Werks wird die Version in Trier simultan an den Übergängen der 4 Einzelstücke mit verschiedenen Klanginstallationen von Bernd Bleffert erweitert.

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Altefeuerwache Köln
Dec
1
7:00 PM19:00

Altefeuerwache Köln

Works by George Katehis (premiere), Sophie Youjung Lee (premiere), Jessie Marino, Mauricio Kagel, Georges Aperghis, and Elena Rykova.

triarchic besteht aus sechs Werken internationaler Komponist*innen, darunter zwei Uraufführungen von George Katehis und Sophie Youjung Lee, die das Ziel verfolgen, das Repertoire für Klavier zu sechs Händen auf experimentelle Art zu erweitern. Dazu erklingen Stücke von Elena Rykova, Jessie Marino und Georges Aperghis als interdisziplinäre Betrachtung verschiedener Aspekte der Sprache des Instruments und des Klaviers als Objekt. Aufgrund ihrer flexiblen Struktur agiert Mauricio Kagels Metapiece (Mimetics) als inhaltliche Verbindungslinie: Der Flügel wird zum dramaturgischen Mittelpunkt.

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«deconstructing»
Nov
23
8:00 PM20:00

«deconstructing»

Programm 

Elena Rykova: 101% mind uploading, for 3 performers inside piano, percussion and objects (2015)  10' 

Manuel Rodríguez Valenzuela: T(t)- Blocks D, for 3 amplified electric typewriters, video and objects  (2014) 6' 

Thierry De Mey: Musique de Tables (1985) 7' 

- Pause - 

George Aperghis: Les Guetteurs de sons, pour 3 percussions (1981) 17' 

Jessie Marino: Piece for the middle seat, for three performers (2017) 8' 

Alexandros Spyrou: „Ataktos Errimmena“ (2015 / 2021 UA) 8’ 

«deconstructing» ist ein Konzert-Konzept des Pianistinnen-Trios f:t, ein neu gegründeter  Klangkörper mit Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik für sechs Hände, drei Klaviere und  alternative Tasteninstrumente. Das Klavier ist ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst,  welches von uns Menschen komplett neu erfunden wurde, nirgends ist sonst einen vergleichbaren  Klang zu finden. Um neue Wege in Sachen Klavierkunst zu entwickeln, möchte nun f:t jenseits des  üblichen ›am Flügel-im Flügel‹ Dilemmas die Bestandteile des Instruments analysieren und  musikalisch zersetzen, in Form eines inszenierten Abbauprozesses. «deconstructing» besteht aus  sechs Werken internationaler Komponist:innen, die jeweils einen Aspekt oder Bestandteil des  Klaviers interdisziplinär und audiovisuell hervorheben und verstärken. 

Der Hammer, die Anschlagmechanik, vor allem die Schlagaktion selbst, ist der Grundbestandteil  des Klaviers. Dieser wird im theatralischen Schlagzeugstück Les Guetteurs de sons von Georges  Aperghis isoliert und unter der Luppe genommen: die drei Performerinnen stellen die  Verkörperlichung der Hämmer dar, sitzen nebeneinander an ihren jeweiligen Trommeln und  produzieren willenlos Klänge, als würden die Instrumente von allein erklingen und ihre Hände sich  unabhängig von ihren Körpern bewegen. 

Die Tasten sind der Bestandteil des Klaviers, mit dem Pianist:innen ein Leben lang die engste  Beziehung entwickeln. Dabei geht es um Repetition,Versuchung, Präzision, Technik, mechanische  Aktionen. Und wie klingen Tasten selbst in einem fremden Kontext, wenn sie nicht aus den Saiten  einen lyrischen Klang erzeugen? Im Schreibmaschinen-Trio T(t)- Blocks D erschafft der Komponist  Manuel Rodríguez Valenzuela ein Kaleidoskop aus klanglichen Spielsteinen bestehend, die sich  ständig wiederholen. Die Aufgabe der Performerinnen ist diese jedes mal an einen neuen Kontext  anzupassen. Das ganze funktioniert ebenso als Metapher des gesamten Programms  «deconstructing»: die Bestandteile eines Hauptinstruments werden aus ihrem Zusammenhang  herausgenommen und jeweils aus einer neuen Perspektive betrachtet.

Das performative Werk 101% mind uploading verlangt, dass die Pianistinnen im Innenraum des  Instruments neue Klänge erkunden. Dabei tragen sie Gesichtsmasken und OP-Kittel, denn sie  müssen das Instrument tatsächlich operieren. Aus den Saiten entstehen durch die Kombination  verschiedener Magneten und Ebows irreale, rituelle Klangdistorsionen. Dabei wird die  ungewöhnliche Klangwelt Rykovas mit Instrumenten aus verschiedenen Kulturen erweitert, wie die Sansula oder die chinesische Gongs. 

Der Komponist und experimentelle Tanzfilm Regisseur Thierry de Mey fusioniert Tanz und Musik in  Form eines stark choreographischen Handballets - Musique de Tables. Im Rahmen von  «deconstructing» hebt dieses Werk nicht nur die Finger- und Handbewegungen des traditionellen  Klavierspiels hervor, sondern auch die unerlässliche Rolle der Holz Resonanzfläche. 

Das choreographische Stück Piece for the middle seat ist eine Studie der Bewegung in begrenzten  Raumverhältnissen, welche in der unmittelbaren Umgebung der Performerinnen aufgeführt  werden soll. Es entstand zum ersten Mal während eines Aufenthaltes der Komponistin Jessie  Marino im Mittelsitz eines Flugzeugs. Daraus wurde eine Auswahl an „musikalischen“ Bewegungen gesammelt, die jedes Ensemble dann in weiteren, begrenzten Raumsituationen in ihrer eigenen  Art und Weise formulieren darf. Für f:t ist es eine Möglichkeit, über die Körperlichkeit des  Klavierspiels zu reflektieren. 

Die Musikerinnen teilen sich die Klavierbank und agieren schließlich im Ataktos Errimmena sowohl im Innenraum des Flügels als auch auf der Klaviertastatur. Hämmer, Tasten, Saiten, und Gestik  kehren gemeinsam in ihren ursprünglichen Klavierkontext zurück, welchen durch die Mitwirkung  der drei Pianistinnen an einem einzelnen Flügel klanglich und choreographisch erweitert wird.

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Südseite Nachts - Ex_Piano_Revisited
May
20
8:00 PM20:00

Südseite Nachts - Ex_Piano_Revisited

Deutsch:

„Warum wird noch für Klavier geschrieben? Brauchen wir es noch?“ fragt sich die junge Pianistin Magdalena Cerezo Falces und macht sich unter der programmatischen Überschrift „Ex_Piano_Revisited“ auf die Suche nach Antworten. Die findet sie in der Gegenüberstellung von Kompositionen der klassischen Moderne mit solchen der jüngeren wie jüngsten Komponist:innen-Generation: In Elena Rykovas Werk mutiert der Flügel zum Schlaginstrument und experimentellen Klanglabor. In der Uraufführung von Sara Glojnarićs „Latitudes“ ist das Klavier bis zur Unkenntlichkeit präpariert, obendrein ergänzt durch ein Video. Bei Peter Ablinger erlebt das Publikum, wie die strukturellen Analysen der Stimmen von John Cage und Morton Feldman zu einem singulären Klaviersound mutieren. Für das schlicht als „Suite“ benannte Stück für toy piano hat John Cage das Virtuosenklischee liebevoll ironisch aufs Korn genommen. Und in Rolf Riehms „Hamamuth – Stadt der Engel“ geht es dann doch noch auf sehr körperintensive Art virtuos zu. Mit den Kriegsverwüstungen im Irak vor dem inneren Auge komponierte Riehm eine Suche nach den Engeln – denn „in der Zerstörung ist das "Heilige" besonders gegenwärtig...“

Das Fazit der Recherche von Magdalena Cerezo Falces: Wir brauchen das Klavier noch, weil noch lange nicht alle Klangmöglichkeiten ausgeschöpft sind.

English:

"Why do people still compose for piano? Do we still need it?" asks the young pianist Magdalena Cerezo Falces and sets off in search of answers under the programmatic heading "Ex_Piano_Revisited". She finds them in the juxtaposition of compositions of classical modernism with those of the younger and youngest generation of composers: in Elena Rykova's work, the grand piano mutates into a percussion instrument and experimental sound laboratory. In the world premiere of Sara Glojnarić's "Latitudes" the piano is prepared beyond recognition, complemented by a video. With Peter Ablinger, the audience experiences how the structural analyses of the voices of John Cage and Morton Feldman mutate into a singular piano sound. For the piece for toy piano, simply named "Suite", John Cage has lovingly ironically taken aim at the virtuoso cliché. And in Rolf Riehm's "Hamamuth – Stadt der Engel" things are still virtuosic in a very body-intensive way. With the devastation of war in Iraq before his inner eye, Riehm composed a search for the angels - because "in destruction, the "holy" is particularly present..."

The conclusion of Magdalena Cerezo Falces' research: We still need the piano, because not all sound possibilities are exhausted by far.

Programm:

Elena Rykova: 101% mind uploading
for three musicians*, prepared piano, percussion and objects (2015)

 Sara Glojnarić: Latitudes
for piano and video (2020)UA
Kompositionsauftrag von Magdalena Cerezo Falces**

Peter Ablinger: Nr. 55 - John Cage and Morton Feldman
aus dem Zyklus "Voices and piano" (2018)

John Cage: Suite
for toy piano (1948)

Pause

Rolf Riehm: Hamamuth – Stadt der Engel (2006)
für Klavier solo (2005) /

* Yu-Ting Mabel Huang, Jana Luksts, Klavier
Ui-Kyung Lee, Technik
Magdalena Cerezo Falces, Programmierung und Klavier

**Das Konzert findet statt mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart

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